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Air Berlin kauft LTU
Air Berlin rollt den deutschen Himmel auf: Die zweitgrößte Fluggesellschaft des Landes kauft den Düsseldorfer Ferienflieger LTU – und das ausgerechnet von dem Mann, der ihr erst kürzlich die DBA überlassen hat.

HB/der LONDON. Der Kaufpreis für 100 Prozent an LTU betrage 140 Mill. Euro, teilte Air Berlin am Dienstagmorgen mit. Zusätzlich übernehme Air Berlin zwischen 190 und 200 Mill. Euro an Schulden. Der Erwerb werde größtenteils durch die Ausgabe neuer Aktien und eine Wandelanleihe mit einem voraussichtlichen Gesamtvolumen von rund 250 Mill. Euro finanziert. Dabei würden neue Aktien bis zu 10 Prozent des Grundkapitals ausgegeben. Dem Kaufvertrag, der am Montag unterzeichnet wurde, muss das Bundeskartellamt noch zustimmen.

Die LTU war mehrheitlich im Besitz des Textilunternehmers Hans-Rudolf Wöhrl; einen Minderheitsanteil hielt Geschäftsführer Jürgen Marbach. Wöhrl hatte das Unternehmen erst 2006 vom Handelskonzern Rewe gekauft. Damals war er auch noch im Besitz der DBA. Er wollte eine Allianz aus beiden Fluggesellschaften schmieden: LTU für die Langstrecke, DBA für die Kurzstrecke. Doch das Unterfangen erwies sich als schwierig, so dass Wöhrl die DBA an Air Berlin verkaufte.

Die LTU wird im Air Berlin-Konzern ein rechtlich selbstständiges Unternehmen mit eigener Geschäftsführung bleiben. Auch der Name LTU soll auf absehbare Zeit Bestand haben. Im Europa-Verkehr werde es jedoch eine nahtlose Eingliederung der LTU-Strecken in das Air Berlin-Netz geben. Air Berlin schätzt, dass sich die aus dem Erwerb der LTU entstehenden Synergien auf 70 bis 100 Mill. Euro im Jahr belaufen werden.

Die lange Jahre verlustreiche LTU hat im vergangenen Jahr ihr Minus von 45 auf 14 Mill. Euro reduziert und peilt für 2007 mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis an. Der Umsatz war um 11,3 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gestiegen. Die erst im vergangenen Jahr an die Börse gegangene Air Berlin hat den Angaben zufolge bereits in 2006 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn habe 50,1 Mill. Euro nach einem Verlust von 115,9 Mill. Euro im Jahr 2005 betragen. Den Umsatz steigerte das Unternehmen von 1,22 auf 1,57 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr erwartet die Fluggesellschaft ein Passagier- und Umsatzwachstum über dem Branchenschnitt.

Air Berlin erklärte am Dienstag weiter, eine 49-prozentige Beteiligung an der Schweizer Fluggesellschaft Belair erwerben zu wollen. Belair, eine Tochtergesellschaft der Hotelplan Group, die wiederum zu 100 Prozent dem Schweizer Handelskonzern Migros gehört, betreibt derzeit drei Flugzeuge.


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